Was muss die Caritas in Hessen tun, um Menschen auch künftig auf der Höhe der Zeit begleiten und unterstützen zu können? Wie nimmt die Caritas ihre Rolle als Dienstleisterin, Anwältin und Solidaritätsstifterin zwischen Künstlicher Intelligenz, Big Data und Robotik wahr? Wie gelingt digitale Teilhabe, was bringt die sozialräumliche Arbeit in Schwung und wie zünden wir den nächsten Level in der Kommunikation untereinander und mit Klientinnen und Klienten? Über ein neues Datum für diese Veranstaltung wird im Herbst 2021entschieden.
Auch die Klausurtagung des Vorstandes der Hessen-Caritas, in der die zukünftige strategische Ausrichtung der Hessen-Caritas diskutiert werden sollte, musste verschoben werden auf Anfang Februar 2021.
Die Caritas-Diakonie-Konferenz wurde im Juni als Videokonferenz abgehalten. Themen waren die bis Dato gezogenen Lehren aus der Corona-Pandemie, der Ökumenischen Kirchentag 2021, die Veränderungen in den organisatorischen Strukturen der Verbände, die Kirchenfachtagung mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (diese sollte im September stattfinden und wurde nach der CD-Konferenz abgesagt) sowie der Austausch zu politischen Gesprächen, Transparenzstandards in der Sozialwirtschaft und der Pflegeausbildung.
Im August wurde das Sozialpolitische Gespräch mit den Politikerinnen und Politikern der im Landtag vertretenen CDU-Fraktion geführt. Um die Bedeutung der für die Hessen-Caritas wichtigen sozialpolitischen Standpunkte hervorzuheben, wurde der Inhalt des Gespräches auf eine überschaubare Anzahl an Themen festgelegt. Die inhaltliche Vorbereitung erfolgte in Zusammenarbeit mit den CLAG Geschäftsführer*innen. Ein Thema waren die besonderen Herausforderungen während des Corona-Lockdowns. Dr. Pax berichtete hierzu über die Situation der Kirche - Streaming-Dienste anstatt Gottesdienst, Besuchsverbot in Krankenhäusern und Altenheime, Herausforderung für Kirchenchöre und die Planung von Weihnachten 2020.
Für die Katholischen Krankenhäuser wurden die Frage nach der Stärkung des Gesundheits- und Sozialwesens sowie die Sicherung der sozialen Daseinsvorsorge thematisiert. Herr Connemann berichtete vom Erfolg der gestuften und dezentralen Krankenhausstruktur, die sich während der Pandemie bewiesen hat. Außerdem verwies er auf die dringend erforderliche Weiterführung des Corona-Schutzschirms. Mit Verweis auf den Koalitionsvertrag sprach sich die Caritas aus für eine dezentrale Krankenhausstruktur, eine stabile Kapazität an Intensivbetten, eine konkretisierende Geriatrie-Planung in Form von Schwerpunkten/Zentren als Versorgungsnetzwerk und für eine Reform der Krankenhausfinanzierung und Krankenhausplanung. Hierzu gab es im Gespräch großen Konsens.
Beim Thema Altenhilfe/Pflege und soziale Pflegeberufe - lag der Schwerpunkt auf dem Fachkräftemangel - wie diesem entgegenzuwirken ist und wie diese Berufe nachhaltig aufgewertet werden können. Auch die Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung war Thema des Gesprächs. Aufgrund der Corona-Krise ist die Refinanzierung der Investitionskosten bei Minderbelegung in vollstationären Pflegeeinrichtungen und Tagespflegen in den Mittelpunkt gerückt. Frau Klinzing berichtete von den Herausforderungen für die Altenheime und Pflegeeinrichtungen während Corona. Der Fachkräftemangel ist Hauptthema - eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege bedarf der Reform der Pflegeversicherung auf Bundesebene und einer Umsetzung der Ergebnisse der "Konzertierten Aktion Pflege (KAP)" auf Landesebene. Beim Thema Generalistik setzte sie sich für eine Wiederaufnahme der Gespräche mit dem HMSI ein. Weiteres Gesprächsthema war die Verteilung der Absolventen in der generalistischen Pflegeausbildung, die in den einzelnen Bereichen regional sehr unterschiedlich ist. Vor allem die ambulanten Pflegedienste und die Pädiatrie sind das Nadelöhr, denn hier gibt es kaum praktische Plätze.
Im Bereich der Sozialen Sicherung war die Einstufung der Mitarbeitenden der Wohnungsnotfallhilfe und der Bahnhofsmissionen als systemrelevant Thema sowie die Mehrfachbelegungen in Sammelunterkünften für Flüchtlinge und Notunterkünften für Obdachlose hinsichtlich der anstehenden Kälteperiode 2020/21. Herr Engelhardt-Zühlsdorff berichtete von der schwierigen Situation der wohnungs- und obdachlosen Menschen, deren Grundversorgung durch Corona weggebrochen ist und wies auf die Problematik der Mehrfachbelegung in Sammelunterkünften für Flüchtlinge und Notunterkünfte für Obdachlose hin. Die CDU verwies hier auf die kommunale Zuständigkeit.
Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe machte Home-Schooling, Digitalisierung und Bildungsgerechtigkeit sowie die Ausweitung der kostenfreien Corona-Tests auf weitere Bereiche der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe zum Thema. Frau Fritz berichtete über die Verschärfung der Ungleichheit der Bildungsvoraussetzungen und Chancen während des Corona-Lockdowns. Die Deckung des Bedarfs an Bildung durch angemessene Lernförderung erreichte Kinder im Transferleistungsbezug nicht. Hier erwartet man sich Unterstützung durch den beschlossenen Digitalpakt und die Landkreise, die für dieses Thema zuständig sind.
Ein Zusammentreffen mit Staatssekretärin Janz und ihrem Team und die Fortführung der Gespräche aus 2019 ist für Anfang September 2021 geplant.
Auch Sozialpolitische Gespräche mit Vertreterinnen der im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen sind für 2021 in Planung.