Fulda. Zu einem kurzen Besuch hat eine Delegation der Caritas Iwano-Frankiwsk Halt gemacht bei ihrem Partner-Verband, dem Diözesancaritasverband Fulda. Seit dem Jahr 2009 unterhält der Fuldaer Verband eine Partnerschaft im Bereich der Eingliederungshilfe mit der Caritas in der Westukraine. Während es zu Beginn vor allem um Hilfestrukturen für Menschen mit Behinderung ging, gibt es seit Kriegsbeginn am 22. Februar 2022 immer wieder Unterstützung in der Nothilfe. Ein Arbeitskreis aus Vertretern des Bistums Fulda, der Caritas, den Maltesern und Kolping koordiniert bedarfsgerecht die Hilfen, die in verschiedene Regionen der Ukraine fließen.
Anlässlich einer Fahrt nach Deutschland besuchten Caritasdirektor Pfarrer Volodymyr Chorniy, Geschäftsführerin Nataliia Kozakevych und Pfarrer Roman Darmogray die Freunde der Fuldaer Caritas. Unterstützung gab es von Ivan Kolodii, der als Diakon im Bistum Fulda tätig ist und als Dolmetscher für die reibungslose Verständigung sorgte. "Der Besuch unserer Partner-Caritas freut uns besonders, da es in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist, diesen weiten Weg auf sich zu nehmen. Wir merken daran, wie stark unsere Partnerschaft in den vergangenen 16 Jahren gewachsen ist", sagt der Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch.
Über die aktuelle Situation in der Ukraine und insbesondere im Westen des Landes berichteten die Gäste direkt am ersten Abend des Besuchs bei einem Akademieabend der Katholischen Akademie im Bonifatiushaus in Fulda. Dr. Juch und Ann-Katrin Jehn, Fachbereichsleiterin Marketing und Kommunikation bei der Caritas in Fulda, stellten Fragen zur humanitären Situation, zu den Bedürfnissen der Menschen in der Ukraine und der Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen aus Deutschland. Auch wurde von den Schwierigkeiten der Menschen mit Behinderung berichtet, die durch den Krieg mit weiteren Einschränkungen in ihrer Entwicklung zu kämpfen haben.
Selbstverständlich durfte beim Besuch in Fulda ein Rundgang durch die Stadt nicht fehlen. So ging es am nächsten Tag auf den Schlossturm mit neuer Haube hinauf und es gab ein Erinnerungsfoto an der Roten Caritas-Riesenbank in der Wilhelmstraße.
In einer Gesprächsrunde stellte Daniel Druschel aus der Eingliederungshilfe der Caritas das Projekt des ambulant betreuten Wohnens vor. Menschen mit Behinderung wohnen dort in eigenen Wohnungen und gestalten ihre Tagesstruktur selbstständig. Die Mitarbeitenden der Caritas im aufsuchenden Dienst unterstützen die Klientinnen und Klienten dabei.
Als Zeichen der Unterstützung erhielten die Gäste einen Scheck in Höhe von 8.000 €, um Geräte für ein neu entstandenes Reha-Zentrum zu finanzieren. Anfang des kommenden Jahres soll außerdem ein Ford Transit aus dem Bestand der Caritas Fulda an die Caritas Iwano-Frankiwsk übergeben werden, um wichtige Fahrten in der Ukraine sicherzustellen. "Uns ist es ein Herzensanliegen, mit Dingen Hilfe zu leisten, die vor Ort dringend gebraucht werden", sagt der Fuldaer Caritas-Aufsichtsratsvorsitzende Prälat Christof Steinert, der die Gruppe ebenfalls beim Besuch in Fulda begleitet. Beim Zusammentreffen mit der Delegation aus Iwano-Frankiwsk wurde deutlich, dass die starke Partnerschaft zwischen den beiden Verbänden und dem Bistum Fulda auch in Krisenzeiten aufrechterhalten bleibt.
Glückliche Gesichter bei der Scheckübergabe (von links): Weihbischof Karl-Heinz Diez, Prälat Christof Steinert, der Fuldaer Caritasdirektor Dr. Markus Juch, der Iwano-Frankiwsker Caritasdirektor Volodymyr Chorniy, Ann-Katrin Jehn von der Caritas Fulda, Geschäftführerin Nataliya Kozakevych und Dolmetscher Ivan Kolodii. Amelie Melzer/Caritas Fulda