Limburg/ Westerwald/ Rhein-Lahn.- Julika Hahn und Stephanie Schnorr sind die ersten Kandidatinnen des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. für das Programm "Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf". Denn der Diözesancaritasverband beteiligt sich erstmals an dem Programm für mehr weibliche Führungskräfte in der katholischen Kirche und schickt direkt - eine Premiere auch für den Hildegardis-Verein, der das Programm durchführt - ein Mentee-Duo zum Online-Auftakt am Montag, 27.September. Die beiden Frauen teilen sich seit dem 1. August die Leitung des neuen Sachbereichs "Beratung, Begegnung, Hilfen" im Bezirkscaritasverband Limburg.
"Nicht nur reden - machen!", bringt es Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner auf den Punkt. "Kirche braucht mehr Frauen in Führung und wir müssen was dafür tun." Dass bei der ersten Runde direkt ein Leitungs-Duo für die Caritas an den Start gehe, damit setze man selbst auch ein Zeichen für geteilte Leitung, so Klärner. Für die Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Weiterentwicklung sei dies ein wichtiges Modell, ergänzt Max Prümm, Geschäftsführer des Bezirkscaritasverbandes Limburg.
Dass Julika Hahn und Stephanie Schnorr jetzt ein Jahr als Mentees berufsbegleitend das Mentoring-Programm mitmachen werden, darüber freut sich Max Prümm genauso wie Projekt-Steuerin Julia Kleine und die künftige Mentorin Stefanie Krones, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes Westerwald/ Rhein-Lahn. Schnorr hat Soziale Arbeit studiert, Hahn Heilpädagogik mit einem Master in Klinischer Sozialarbeit. In das Programm nimmt Hahn eine Fragestellung mit, die sicher viele in der Caritas umtreibt: Wie kann Leitungskräften der Spagat zwischen kirchenpolitischen und gesellschaftlichen Diskursen, zwischen Erwartungen der Mitarbeitenden, steigenden Klientenzahlen und Sparmaßnahmen gelingen? Auch die Organisation, Leitung und Entwicklung von nicht ausfinanzierten Diensten der sozialen Arbeit, die einen hohen Zulauf haben, stelle schon jetzt eine enorme Herausforderung dar, erklärt Schnorr. Mit ihrer Mentorin Stefanie Krones werden die beiden an diesen und vielen weiteren Fragestellungen arbeiten. Zusammen sind sie - mit drei Plätzen - jetzt ein etwas ungewöhnliches, aber hochmotiviertes Tandem.
Krones bringt eine langjährige Führungserfahrung mit, zudem hat die Volljuristin eine hohe Expertise in Arbeits- und Organisationspsychologie. "Das Programm unterstütze ich gerne, damit sich mehr Frauen an Führungspositionen heranwagen und ihren individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten vertrauen," erklärt Krones ihre Motivation als Mentorin mitzuwirken. Die beiden Mentees wolle sie deshalb zum einen für ihre eigenen Kompetenzen sensibilisieren, zum anderen ihnen das nötige Know-how zum Thema "Führen und Leiten" vermitteln. Neben dem Austausch mit der Mentorin beinhaltet das Programm drei mehrtägige Präsenz- bzw. Online-Veranstaltungen und eine Projektarbeit. "Die Entwicklung insbesondere von weiblichen Führungskräften aus den eigenen Reihen ist effektive Mitarbeiterinnenbindung", sagt Kleine, die auch die Verbandsentwicklung im Diözesancaritasverband leitet. Damit trage das Programm dazu bei, die katholische Kirche als Arbeitgeber für Frauen attraktiver zu machen.
Stichwort: Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf
Das Programm "Kirche im Mentoring" bietet weiblichen Nachwuchskräften die Möglichkeit, sich in einem "Tandem" von berufserfahrenen Mentorinnen und Mentoren, die leitende Funktionen innehaben, beraten und auf Führungsaufgaben vorbereiten zu lassen. Zentrale Veranstaltungen mit Trainings und Impulsen wechseln mit individuellen Beratungsgesprächen ab. Darüber hinaus bietet das Programm die Möglichkeit, karriererelevante Netzwerke aufzubauen und Feedback einzuholen. Neben vielen Bistümern nehmen mittlerweile auch einige Caritasverbände und Hilfswerke wie Misereor oder Renovabis teil. Mehr Infos zum Programm gibt es auf www.kirche-im-Mentoring.de .(fl)