Mainz. Wir alle kennen das Gefühl der Einsamkeit - spätestens seit der Corona-Pandemie haben viele von uns unfreiwillige Erfahrungen von Isolation und Einsamkeit erlebt. "Einsamkeit ist ein komplexes Phänomen, das Menschen in jeder Lebenslage treffen kann und zugleich eine gesellschaftliche und politische Dimension hat. Wer Einsamkeit vorbeugt, stärkt auch unsere Demokratie", sagte Diözesandirektorin Nicola Adick am Mittwoch beim Fachtag des Caritasverbands für die Diözese Mainz zum Thema Einsamkeit mit dem Titel "Feeling lonely - being lonely".
Den inhaltlichen Auftakt des Fachtags bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Noack von der Hochschule Niederrhein, der sich mit dem Kontext von Einsamkeit auseinandersetzte und gesamtgesellschaftliche Strategien zur Prävention forderte. Er hält es für wichtig, soziale Räume zu schaffen, um Einsamkeit entgegen zu wirken. Im Anschluss daran beleuchtete Prof. Dr. Kristina Kieslinger von der Katholischen Hochschule Mainz Einsamkeit als ethische Herausforderung.
Im Rahmen des Fachtags kamen rund 80 Berater:innen und Mitarbeitende der Caritas im Bistum Mainz sowie der Gemeindecaritas und der kategorialen Seelsorge zusammen und setzten sich in verschiedenen Workshops mit dem Thema Einsamkeit auseinander. So ging es zum Beispiel um Möglichkeiten, Einsamkeit im Alter vorzubeugen, um die Online-Suizid-Prävention für junge Menschen, aber auch um Auswege aus der Einsamkeit, etwa durch eine Stärkung ehrenamtlichen Engagements.