Fulda, Berlin (cif). "Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben morgen und übermorgen Auswirkungen auf nachfolgende Generationen. Die Umlage-finanzierten Sicherungssysteme wie die Renten-, Kranken und Pflegeversicherung müssen zwischen den verschiedenen Generationen solidarisch gestaltet werden", forderte Caritas-Präsident Peter Neher zum offiziellen Auftakt der diesjährigen Caritas-Kampagne "Mach dich stark für Generationengerechtigkeit" in Berlin. "Wir wollen eine gerechte Zukunft für alle!"
Durch Zuwanderung und demografischen Wandel wird sich gleichermaßen das Verhältnis der Generationen in Deutschland verändern. Auch Hessen ist davon natürlich betroffen. So wird sich auch die Caritas im Bistum Fulda mit dem Kampagnenthema intensiv auseinandersetzen. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch: "Ob in der Rhön, in Werra Meissner, in Marburg-Biedenkopf oder im Main-Kinzig-Kreis, wir können erleben, wie die Zahl der Bewohner in den Dörfern und Städten abnimmt, wie die Dorfgemeinschaften insgesamt älter, aber durch den verstärkten Zuzug von Flüchtlingen auch bunter werden. Für diese neuen Bevölkerungsgemeinschaften müssen wir neue Modelle des Miteinanders entwickeln - so wie wir es ja auch schon in den letzten Jahren begonnen haben!"
Und auch die Rahmenbedingungen müssen darauf abgestimmt werden: Eine gerechte Politik, so Präsident Neher, müsse sicherstellen, dass auch nachfolgende Generationen einen ausreichenden Schutz in den Sozialversicherungssystemen erhalten. "Um dies finanzieren zu können, brauchen wir ein einheitliches Versicherungssystem der gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Deren Beitragsbemessungsgrenze sollte auf das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung angehoben werden!"
"Ein faires Miteinander von Jungen und Alten, von Einheimischen und Zugewanderten ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft", so Neher weiter. Dies werden die "Bundesgenerationenspiele" der Caritas zeigen, die deutschlandweit an vielen Orten in diesem Jahr mit Hilfe aller Generationen durchgeführt werden. Die Spiele werden von dem Musiker Sebastian Krumbiegel von der Band "Die Prinzen" als Schirmherr unterstützt, der deutlich macht: "Gestern sprachen alle über den demografischen Wandel, heute über die sogenannte Flüchtlingskrise. Dabei könnten Flüchtlinge uns sogar helfen, die Folgen des demografischen Wandels zu mildern. Wenn es uns gelingt, alle zusammen zu bringen: Junge und Alte, Deutsche und Flüchtlinge. Wie das spielend gelingt, zeigen die Bundesgenerationenspiele, die ich aus vollem Herzen unterstütze."
Alle Informationen und Termine dazu finden Interessierte auf www.bundesgenerationenspiele.de. Auf der Caritas-Website www.starke-generationen.de kann zudem jeder Teil einer Demografie-Demo werden, mit dem Altersgenerator einen Blick in ihre eigene Zukunft werfen und sich über unsere politischen Forderungen informieren.