Die Suchtberatung der Caritas in Frankfurt wird zum 1. April vom Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. übernommen. Die Caritas bleibt Partner des Drogenreferats der Stadt Frankfurt und führt auch das Beratungsangebot für Menschen in Wohnungsnot "W-ALK" fort. Um Klient*innen der unterschiedlichen Caritas-Fachfelder weiterhin verlässlich begleiten zu können, setzt der Verband in Zukunft auf eine enge Kooperation im Netzwerk der Suchtkrankenhilfe.
Gemeinsam mit dem Drogenreferat der Stadt Frankfurt und dem zuständigen Dezernenten, haben die Verantwortlichen im Caritasverband bereits 2017 damit begonnen, Perspektiven für die Suchtberatung zu entwickeln. Ziel war es, den steigenden und sich verändernden Anforderungen in der Suchtkrankenhilfe gerecht werden zu können. "Nach reiflicher Überlegung und intensiven Diskussionen haben wir gemeinsam entschieden, die Suchtberatung in ihrer bisherigen Form nicht fortzuführen", erklärt Stephan Griebel-Beutin, Abteilungsleiter Fachdienste für besondere Lebenslagen. "Natürlich ist das Thema Sucht weiterhin ein wichtiges, dass uns in vielen unsere Fachfelder intensiv beschäftigt." Daher sei die Entscheidung gefallen, auf die langjährige Expertise bestehender Kooperationspartner*innen zu setzen und zukünftig noch stärker im breit aufgestellten Netzwerk der Frankfurter Suchtkrankenhilfe zu agieren. "Auf diese Weise können wir als Caritas auch weiterhin tragfähige Angebote machen und Menschen in ihrer jeweiligen Lebenslage unmittelbar begleiten", so Griebel-Beutin weiter. Bereits seit 2017 konzentriert sich das Caritas-Angebot auf Basisleistungen wie Information, Beratung, Vermittlung und Nachsorge.
Durch das große Engagement ehemaliger und aktueller Mitarbeiter*innen konnte einer Vielzahl von Menschen zu einem suchtmittelfreien Leben verholfen und somit die Rückkehr in ein gesellschaftliches Leben gewährleistet werden. "Ein besonderer Dank gilt insbesondere denjenigen Mitarbeiterinnen, die auch im Übergang als Ansprechpartnerinnen für Ratsuchende zur Verfügung standen und diese Zeit aktiv mitgestaltet haben", betonte Stephan Griebel-Beutin. Aktuell ist noch eine Mitarbeiterin in der Suchtberatung tätig. Eine Anschlussperspektive im Verband ist gesichert.
Suchtberatung im Netzwerk
Das bisherige Caritas-Beratungsangebot übernimmt der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e. V., der auf eine langjährige Erfahrung in der Suchtkrankenhilfe zurückblicken kann und in Frankfurt als kompetente und hoch anerkannte Fachorganisation in diesem Bereich etabliert ist. Außerdem ist der Verein als katholischer Träger Mitglied im Caritasverband. Ziel des Vereins ist es hilfebedürftigen, behinderten, gefährdeten oder psychisch kranken Menschen fachkundige Beratung, Behandlung und Lebenshilfe anzubieten. Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. begleitet Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation, fördert ihre Kompetenzen und stärkt ihre persönlichen Ressourcen auf dem Weg zu selbstständiger und selbstbestimmter Teilhabe.
Die Berater*innen des Vereins Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. sind unter Telefon 069 9130300 und E-Mail hdb-frankfurt@jj-ev.de erreichbar. Weitere Informationen sind auch auf der Website des Vereins unter www.jj-ev.de zu finden.
Der Caritasverband bleibt Kooperationspartner des Drogenreferats der Stadt Frankfurt. Somit führt der Verband das Angebot "W- ALK" fort, das von der Stadt Frankfurt mitfinanziert wird. "W-ALK" steht für Wohnungslosigkeit und Alkohol. Eine Suchtberaterin bietet eine offene Sprechstunde, Gespräche zur Therapievorbereitung und -vermittlung an. Hinzu kommt ein wöchentliches Gesprächsgruppenangebot.
Die Suchtberatung im Caritasverband
Die Beratungsstelle für Suchtkranke in Trägerschaft des Caritasverbandes bestand seit 1929. Der seit Gründung bestehende Kernauftrag ist, alkoholkranken Menschen zu einem abstinenten Leben zu verhelfen und entsprechende Wege zur Behandlung zu initiieren. Die Einbindung von Angehörigen und der Selbsthilfeorganisation der Katholischen Kirche, dem Kreuzbund, sind seither wesentliche Merkmale der Arbeit. Insbesondere seit der Anerkennung von Alkoholismus als Krankheit Ende der sechziger Jahre profilierte sich die Suchtkrankenhilfe als Fachstelle und entwickelte ihr Angebotsspektrum stetig bedarfsorientiert weiter und war in den Suchthilfeverbund der Caritasverbände in Hessen eingebunden.