Fulda/Limburg/Mainz.- Die Hessen-Caritas begrüßt die Anfang Februar 2022 mit dem
Haushaltsgesetz 2022 beschlossene Erhöhung der finanziellen Mittel für soziale Leistungen an
die Kommunen in Höhe von 4,07 Millionen Euro. Das Land Hessen erstattet ab sofort jedem
Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eine zusätzliche Stelle in der Schuldnerberatung. Bei 26
Gebietskörperschaften werden so insgesamt 1,69 Millionen Euro bereitgestellt. "Damit wird eine
durch die Wohlfahrtsverbände schon seit langem geforderte Maßnahme in großen Teilen
umgesetzt. Wir freuen uns über diese Entscheidung, denn die personelle Situation in den
Schuldnerberatungsstellen war schon vor Corona angespannt und hat sich durch die
Pandemie, aber auch durch eine Veränderung im Privatinsolvenzrecht Ende 2020, massiv
verschärft. Das Beratungsaufkommen hat sich um über 30 Prozent erhöht. Wir hoffen auf eine
schnelle Umsetzung im Sinne der Betroffenen und bieten unsere Unterstützung gerne an",
erklärt der Vorsitzende der Hessen-Caritas Jörg Klärner.
Ferner wurden zwei Millionen Euro für den Ausbau von Personalkapazitäten in Frauenhäusern
bereitgestellt, um dem steigenden Bedarf an Beratung, Kinderbetreuung und Unterstützung
gerecht zu werden. "2018 hat die Bundesregierung das Übereinkommen des Europarats zur
Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, die
sogenannte Istanbul-Konvention, in Kraft gesetzt, deren Umsetzung in der Hoheit der
Bundesländer liegt. Der geplante bedarfsgerechte Ausbau des Hilfesystems und die
zusätzlichen Mittel für die Frauenhäuser sind ein wichtiges Signal des Landes Hessen und ein
Bekenntnis zum Recht betroffener Frauen auf Schutz vor häuslicher Gewalt", sagt Sabine Dill-
Arthen, Referentin für Familienhilfe im Caritasverband für die Diözese Limburg.
Auch die Bereitstellung von Mitteln für den Aufbau von vier Beratungsstellen für männliche
Opfer von sexualisierter Gewalt in Höhe von 0,38 Millionen Euro wird von der Hessen-Caritas
ausdrücklich begrüßt. Die Aufdeckung und mitunter systematische Aufarbeitung zahlreicher
Missbrauchsfälle in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass Jungen und Männer als
Opfergruppe kaum wahrgenommen wurden. Umso wichtiger sei es nun, Ihnen ein
niedrigschwelliges und geschlechtsspezifisches Unterstützungsangebot machen zu können, so
Klärner.